Therapieschwerpunkte bei Kindern
Sprachentwicklungsverzögerung und -störung
Sprachstörungen bei Wahrnehmungsstörungen oder LKG
Sprachverständnisstörungen
Störungen des Lautsystems (z.B. Aussprachestörungen)
Dysgrammatismus
myofunktionelle Störungen
auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen (AVWS)
Stottern/Poltern
Stimmstörungen
Hörstörungen (z.B. Cochlea Implant)
Wortschatzdefizite
Pragmatische Störungen
Therapieschwerpunkte bei Erwachsenen
Aphasien
Dysarthrien
Sprechapraxien
Facialisparesen
Dysphagien (Schluckstörungen)
Stimmstörungen
myofunktionelle Störungen
Artikulationsstörungen
Stottern/Poltern
Therapieschwerpunkte bei Kindern
Sprachentwicklungsverzögerung und -störung
Von einer Sprachentwicklungsverzögerung spricht man, wenn die bestimmten Muster des normalen Spracherwerbes nicht, anders oder zeitlich verzögert (bis zu 6 Monaten) eintreten und dies mindestens zwei oder mehrere Ebenen betrifft. Je nach Untersuchungsergebnis unterscheidet man
- phonologische-phonematische Ströung
- Dysgrammatismus
- lexikalisch-semantische Defizite
- Einschränkungder kommuniktiv-pragmatischen Fähigkeiten
Von einer Sprachentwicklungsstörung spricht man, wenn diese Verzögerung über 6 Monate dem normalen Spracherwerb hinterher ist.
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Sprachstörungen bei Wahrnehmungsstörungen oder LKG
Kinder mit Wahrnehmungsproblemen oder -störungen haben Schwierigkeiten Reize der Umwelt richtig wahrzunehmen und zu verarbeiten. Sie haben Probleme in den Bereichen der visuellen, auditiven und taktil-kinästhetischen (Fühlen und Tasten) Wahrnehmung und der motorischen Bewegungssteuerung. Laut Affolter und Sonderegger ist der wichtigste und grundlegende Wahrnehmungsbereich für ein Kind der taktil-kinästhetische. Sprachentwicklungsstörungen beruhen auf dieser basalen Wahrnehmungsstörung
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Sprachverständnisstörungen
Das Kind versteht trotz normalem Hörvermögen die Bedeutung von vielen Wörtern oder Sätzen nicht. Die Kinder erfassen den Inhalt der Aussage häufig durch Schlüsselwörter oder aus der Situation heraus, dabei helfen ihnen oft die Mimik oder Gestik der Gesprächspartner. Die Kinder beherrschen die Strategien so gut, dass die Störung häufig nicht bemerkt wird. Die Anzeichen für eine solche Störung werden meist fehlinterpretiert.
Hinweise für eine Sprachverständnisstörung können sein:
-
- wenig entwickeltes Spielverhalten, sprunghaftes Spiel und wenig Zusammenspiel mit anderen Kindern
- Fehlende Fragen oder stereotype (wiederholende) Fragen, um das Gespräch scheinbar aufrecht zu erhalten, ohne echtes Interesse
- Auffälliges Sozialverhalten
- Konflikte werden eher mit den Fäusten als mit Worten gelöst
- das Kind sagt immer „Ja“ (so ist der Gesprächspartner am ehesten zufrieden)
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Störungen des Lautsystems (z.B. Aussprachestörungen)
Ein bestimmter Laut wird falsch ausgesprochen (lispeln): Sule statt Schule
Ein Laut wird durch einen anderen Laut ersetzt: Lutsche statt Rutsche
Ein Laut wird ausgelassen: Bume statt Blume
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Dysgrammatismus
Dysgrammatismus ist eine Sprachentwicklungsstörung, wobei das grammatische Regelsystem gestört ist.
Es kommt zu Fehlern im Satzbau (Umstellung und Auslassung von Satzelementen), Verwendung der Artikel, Beugung oder Stellung des Verbs oder Pluralfehlbildungen.
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myofunktionelle Störungen
Bei der myofunktionellen Störung ist die Muskulatur des Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereichs im Ungleichgewicht. Hinweise darauf können sein:
-
- offene Mundatmung / fehlender Mundschluss
- kurze Oberlippe, gerötete oder wulstige Unterlippe
- Zunge liegt zwischen den Zähnen, Zunge scheint zu groß zu sein
- Zunge stößt beim Schlucken gegen die Zähne (dadurch offener Biss möglich)
- erhöhter Speichelfluss
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auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen (AVWS)
Bei einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) kann das Kind bei normalem Hörvermögen die Höreindrücke nicht richtig verarbeiten. Es bestehen Probleme in den Teilfunktionen des Hörens:
– Aufmerksamkeit
– Merkfähigkeit
– Richtungshören
– Zuhören in lauter Umgebung (Schule/Kindergarten/Unterhaltung mehrer Personen)
– Erkennen und Unterscheiden von Lauten (phonologische Bewusstheit)
– Unterscheidungsfähigkeit ähnlich klingender Laute und Wörter.
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Stottern/Poltern
Beim Stottern (Balbuties) ist das Sprechen durch die Störung des Redeflusses beeinträchtigt. Es können Wiederholungen von Silben, Lauten, Dehnungen von Lauten und /oder Blockaden auftreten. Begleitet werden diese Symptome durch Verspannungen, Sprechanstrengungen, Mitbewegungen in Mimik und Körpermotorik in unterschiedlicher Ausprägungsform. Es kommt oftmals zu emotionalen Reaktionen und Vermeidungsverhalten im sprachlichen und sozialen Bereich bei erheblichem Störungsbewusstsein. Aufgrund dessen ist dann die gesamte Kommunikation beeinträchtigt.
Poltern
Poltern ist eine Störung des Redeflusses und des Sprechablaufs mit einem überhasteten, überstürzten Sprechtempo und einer verwaschenen undeutlichen Artikulation. Laute und Silben werden z. T. verdreht oder weggelassen, Satzteile ausgelassen, wiederholt oder umgestellt. Thematische Inhalte können oftmals nicht in der richtigen Reihenfolge wiedergegeben werden.
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Stimmstörungen
Eine kindliche Stimmstörung zeigt sich überwiegend durch häufig wiederkehrende oder dauerhafte Heiserkeit oder eine piepsige Stimmlage des Kindes. Die Lautstärke ist oftmals zu hoch oder wenig steigerungsfähig, die Tonhöhe nicht passend. Ältere Kinder klagen z. T. über Sprechanstrengung und Missempfindungen im Halsbereich.
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Hörstörungen (z.B. Cochlea Implant)
Unter Hörstörungen versteht man die Einschränkung des Hörvermögens, die von der leichten Schwerhörigkeit bis hin zur Gehörlosigkeit reichen kann. Ein intaktes Hörvermögen ist die Voraussetzung für den physiologischen Spracherwerb. Bei Hörminderung kommt es daher zu unterschiedlich stark ausgeprägten Sprach- und Sprechstörungen. Zunehmende Altersschwerhörigkeit kann zu Problemen in der Kommunikation und zu Stimmstörungen führen. Hörgeschädigte Personen werden mit einem Hörgerät oder einem Cochlea Implant versorgt.
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Wortschatzdefizite
Es treten quantitative und/oder qualitative Probleme beim Wortschatzerwerb auf. Dies kann sowohl die Wortbedeutung (Semantik), als auch den Wortabruf und die Speicherung neuer Wörter betreffen.
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Pragmatische Störungen
Bei pragmatischen Störungen fällt es schwer bzw. ist es nicht möglich:
– Blickkontakt herzustellen bzw. zu halten
– Redekategorien einzuhalten (Frage – Antwort)
– unterschiedliche Spielformen (Rollenspiel, Regelspiel)
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Therapieschwerpunkte bei Erwachsenen
Aphasien
Eine Aphasie ist eine Sprachstörung nach Abschluss der Sprachentwicklung infolge neurologischer Erkrankungen (z. B. Schlaganfall, Schädel-Hirntrauma). Es können Beeinträchtigungen in allen Modalitäten betroffen sein: Sprachproduktion, Sprachverständnis, Lesen und Schreiben.
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Dysarthrien
Dysarthrien sind erworbene Sprechstörungen, sind, die durch Schädigungen des Gehirns bzw. der Hirnnerven verursacht werden. Es ist sowohl die Steuerung als auch die Ausführung von Sprechbewegungen beeinträchtigt.
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Sprechapraxien
Sprechapraxie ist eine Planungsstörung der Sprechmotorik. Deshalb kann es zu Störungen in der Lautbildung oder in der Sprechmelodie kommen. Außerdem ist häufig ein auffälliges Sprechverhalten zu erkennen.
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Facialisparesen
Bei einer Facialisparese handelt es sich um die Lähmung des Gesichtsnervs (N. facialis). Sie kann z.B. nach Schlaganfall, Hirnblutung, Virusinfektion, Gesichtsverletzung auftreten. Folgende Einschränkungen sind möglich: Ausspracheprobleme, Schluckprobleme, Bewegungseinschränkung der Gesichtsmuskulatur, fehlender Lidschluss.
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Dysphagien (Schluckstörungen)
Die Dysphagie (Schluckstörung) bezeichnet alle Arten von Beschwerden und Schwierigkeiten beim Schlucken von Essen, Getränken und Speichelschlucken. Das größte Risiko von Schluckproblemen ist neben der Mangelernährung die Aspirationsgefahr, d. h. das Essen oder Trinken kann in die Atemwege gelangen und zu Entzündungen der Luftwege (Lungenentzündung) führen.
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Stimmstörungen
Bei Stimmstörungen handelt es sich um eine vorübergehende oder dauerhaft bestehende Beeinträchtigung der Stimme. Symptome können sein: Heiserkeit, gepresster, rauer Stimmklang, geringe Belastbarkeit der Stimme, Missempfindungen im Hals.
Man unterscheidet zwischen funktionell bedingten Störungen (durch Gewohnheit oder Überlastung erworben, Veranlagung, oder psychogen) und organisch bedingten Störungen. Bei den organisch bedingten Störungen liegen krankhafte Veränderungen im Kehlkopfbereich vor (Zustand nach Schilddrüsenoperationen, chronische Kehlkopfentzündung, Stimmlippenveränderungen, traumatische Veränderungen des Kehlkopfes, Fehlbildungen des Kehlkopfes, Entfernung des Kehlkopfes)
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myofunktionelle Störungen
Bei der myofunktionellen Störung ist die Muskulatur des Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereichs im Ungleichgewicht. Hinweise darauf können sein:
– offene Mundatmung / fehlender Mundschluss
– kurze Oberlippe, gerötete oder wulstige Unterlippe
– Zunge liegt zwischen den Zähnen, Zunge scheint zu groß zu sein
– Zunge stößt beim Schlucken gegen die Zähne (dadurch offener Biss möglich)
– erhöhter Speichelfluss
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Artikulationsstörungen
Bildung der Sprachlaute mit Hilfe der Sprechwerkzeuge. Von besonderer Bedeutung sind Zunge, Lippen und hinterer Gaumen.
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Stottern/Poltern
Beim Stottern (Balbuties) ist das Sprechen durch die Störung des Redeflusses beeinträchtigt. Es können Wiederholungen von Silben, Lauten, Dehnungen von Lauten und /oder Blockaden auftreten. Begleitet werden diese Symptome durch Verspannungen, Sprechanstrengungen, Mitbewegungen in Mimik und Körpermotorik in unterschiedlicher Ausprägungsform. Es kommt oftmals zu emotionalen Reaktionen und Vermeidungsverhalten im sprachlichen und sozialen Bereich bei erheblichem Störungsbewusstsein. Aufgrund dessen ist dann die gesamte Kommunikation beeinträchtigt.
Poltern
Poltern ist eine Störung des Redeflusses und des Sprechablaufs mit einem überhasteten, überstürzten Sprechtempo und einer verwaschenen undeutlichen Artikulation. Laute und Silben werden z. T. verdreht oder weggelassen, Satzteile ausgelassen, wiederholt oder umgestellt. Thematische Inhalte können oftmals nicht in der richtigen Reihenfolge wiedergegeben werden.
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